19 Rollen
Von Orhan Pamuk geschrieben und heißt Rot ist mein Name. Dieser Roman wird von Rollen erzählt. Jede neue Rolle ist ein anderes Ich, also 19 verschiedene Ich's. Kara könnte ein Protagonist sein. 12mal tritt er in seiner Rolle auf. Die Ich's erzählen ihre Erlebnisse in 34 Kapiteln des Romans. Sie erzählen von der Geschichte des Bilderstreits um 1591, von einer Liebesromanze zwischen Seküre und Kara. Und von der Ermordung des Ornamentierers Fein und dem Vater von Seküre. Kara und Meister Osman erhalten unter Androhung von Folter den Auftrag den Mörder zu finden.
Der Leser dieses Romans muss in 19 Rollen denken. Jedesmal ist das ICH ein anderes Ich. Der Leser muss sich daran gewöhnen 19 mal in einer anderen Perspektive zu denken: aus der Sicht einer Leiche, aus 11 Personen heraus, einem Hund, einem Baum, einer Münze, dem Tod, aus der Sicht der Farbe Rot, einem Pferd, dem Satan, einem gemaltem Bild.
Im Buch sprechen die Rollen zur Seite, am Rande des Buches, zu uns, den Zuschauern, den Lesern. Ihre Kultur - unsere Kultur - wir stehen uns gegenüber. So wie wir von anderen Kulturen gesehen werden, so wie wir andere Kulturen sehen. Osten - Westen. Kulturen, aus deren Welt dieses Buch berichtet. Menschen aus Europa stehen sich Menschen aus Pakistan, Afghanisten, Iran, Syrien, Irak, Eritrea, Äthiopien, Jemen gegenüber.
Fischer Verlag, Rot ist mein Name, Orhan Pamuk; Nov. 2011
Bild von Gentile Bellini, "Seated Turkish Scripe" c The Bridgeman Art Library, Berlin
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