Sucht

Hier finden Sie Beispiele für Suchtbehandlung

Beratungs- und Behandlungsprozess bei Sucht

Vorbemerkungen

Der Beratungs- und Behandlungsprozess verläuft nach folgender Struktur:

   1. Diagnose
   2. Motivationsphase
         1. Wunsch, etwas zu verändern
         2. Hoffnung, das dies auch gelingt, der Glaube an die Selbstwirksamkeit
   3. Bewusstmachen und Verankern von Ressourcen
   4. Veränderung
   5. Verankerung der Veränderung

Das Verständnis von Sucht

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Sucht ist ein Phänomen, das zu allen Zeiten in allen Kulturen vorkam und vorkommt. In den Zeiten vor der Entwicklung der Psychologie und der Psychotherapie  wurde Sucht nicht als Krankheit, sondern als Ergebnis einer Charakterschwäche gesehen, die vom Betroffenen schuldhaft verursacht wurde. Heute verstehen wir Sucht oder Abhängigkeit als krankhafte Entwicklung im Wirkungsfeld von Betroffenen mit ihrer Geschichte, ihrem Beziehungsgeflecht und ihren aktuellen Lebensumständen. Dazu gehört auch die jeweilige kulturelle Umgebung und Sozialisation.  Wir sehen das süchtige Verhalten als missglückten Selbstheilungsversuch der Betroffenen.

Soziometrisch-psychodramatische Suchttherapie

METHODIK UND ZIEL SOZIOMETRISCH-PSYCHODRAMATISCHER THERAPIE DER SUCHTMITTELABHÄNGIGKEIT

Dies ist ein Versuch, das Eigene einer solchen Suchttherapie in sieben Thesen zu skizzieren, ergänzt durch einen Umschreibungsversuch in bildhafter Alltagssprache. Mit diesem zugegebenermaßen umständlichen Titel will ich Morenos originäre Impulse für eine zeitgemäße Suchttherapie wieder aufnehmen, um mich damit an der nötigen Diskussion über Qualitätsstandards in der Suchttherapie zu beteiligen.

Für mich unterscheidet das soziometrische Psychodrama von anderen Psychotherapieformen unter anderem dies:

  • die Betonung der Gruppe als notwendiges therapeutisches Agens in der Suchttherapie,
  • das Experimentelle und die Zukunftsgerichtetheit als dem soziometrischen Psychodrama eigene Element,
  • dass der Gruppentherapeut mit einigen Rollenanteilen als Gruppenmitglied gilt (dies zu verneinen, wäre - analytisch gesprochen - eine Verdrängung !).

S I E B E N   T H E S E N

Psychodrama in der ambulanten Therapie Suchtkranker

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Seit nunmehr 25 Jahren wenden wir in der ambulanten Behandlung Suchtkranker in der Suchtberatungsstelle in Sigmaringen die Methode des Psychodramas nach J. L. Moreno  an. Dabei haben wir uns für das psychoanalytisch beeinflusste Psychodrama entschienen, das im Moreno Institut in Überlingen unter der Leitung von Frau Dr. Gretel Leutz gelehrt wurde. Im Folgenden stelle ich unsere Arbeit und Ergebnisse dar.

Die Einrichtung
Die Suchtberatungsstelle, Fachambulanz für Suchtfragen, besteht nun seit 31 Jahren. Sie versteht sich als ambulante Anlaufstelle in allen Fragen der Prävention und Frühintervention, des Suchtmittelmissbrauchs,  der Suchtbehandlung und der Nachsorge etc.  Deshalb deckt das Team der Fachambulanz, bestehend aus 12 Voll- und Teilzeitkräften, auch alle Bereiche ab, die mit diesem breiten Feld der Suchtberatung und –behandlung zu tun haben.

Deshalb ist die Arbeit in der Beratungsstelle vielschichtig und abwechslungsreich. Um das breite Spektrum abdecken zu können, setzt sich das Team der Fachambulanz aus VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen wie Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Sozialpädagogik etc. zusammen. Der Schwerpunkt liegt bei der Sozialpädagogik mit psychotherapeutischer Zusatzqualifikation.
Träger der Einrichtung ist die AGJ - Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.V., ein karitativer, gemeinnütziger Verein.

Siehe auch: das Verständnis von Sucht

Wirksamkeitsstudie zur Anwendung des Psychodramas in der ambulanten Behandlung Suchtkranker

Evaluationsstudien zur Wirksamkeit des Psychodramas geben Argumente für den Einsatz von psychodramatischen Methoden.

Hier finden Sie eine umfangreiche Studie im Bereich der ambulanten Behandlung Suchtkranker aus dem Jahr 2005. Die Daten stammen aus der Suchtberatungsstelle der agj in Sigmaringen. Deren Team wendet seit Jahren das Psychodrama konsequent in der Einzel-, Paar- und Gruppentherapie an.

Die Autoren sind:
          Sabine Waniczek, Klaus-Ernst Harter, Michael Wieser

Titel: Waniczek_PhD_Thesis: Evaluation von Psychodramatherapie bei Abhängigkeitsstörungen

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