Die psychodramatische Vignette

Das szenische Spiel einer Psychodramasitzung unterstützt bei den Teilnehmern das Bewusstsein der eigenen Pluralität und Handlungsmöglichkeiten und trägt so zur „Bewältigung einer Situation“ (39, Witte) bei. Hier „erkennt, verknüpft, ergänzt der einzelne unterschiedliche Ideen, Techniken, Konzepte und Einzelheiten zu einem neuen Ergebnis. Es werden Beziehungen hergestellt aus bisher Unbezogenem, Informationen aus bisherigen Bedeutungsmustern herausgelöst und neu strukturiert, Dinge frei von ihren bekannten Funktionen wahrgenommen und dadurch andere Nutzungsmöglichkeiten entdeckt.“ (40, Witte).

Deshalb eignet sich das Psychodrama zum einem für das Verändern von eingefahrenen Verhaltensmustern der Teilnehmer (Heilung), also einer Verhaltensentwicklung (vgl. 26, Kern). Zum anderen hilft Psychodrama mit dem Abbau von Barrieren in der Vorstellung bzw. Unerfahrenheit (Coaching) gegenüber neuem Verhalten.
Die Erfahrung eine schwierige Situation zu meistern, stärkt das Selbstbewusstsein, weckt das eigene Verantwortungsgefühl und lässt die Teilnehmer ihre eigene positive Wirkung auf andere erfahren (vgl. 48, Kern).In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt der Arzt und Psychiater Jacob Levy Moreno das Verfahren Psychodrama. Moreno meint, dass Menschen „schöpferische Kräfte, die sie aus einer Krise herausführen“(18, Kern). Moreno bezeichnet dies als Kreativitätskonzept. Zum einem nehmen Menschen besser ihre eigene Rolle und die anderer in einer Situation wahr. Zum anderen sind sie in der Lage, Rollen zu spielen, „die sie in ihrem realen Leben (noch) nicht ausleben“ (vgl. 19, Kern). Die Methode Psychodrama ruft spontanes Reagieren in einem geschützten Rahmen hervor. Unter „spontanem Reagieren“ versteht J.L. Moreno „ angemessen auf eine Situation und auf eine bekannte (sich wiederholende) Situation neu zu reagieren.“ (25, Kern)

Die in dieser Hausarbeit behandelte psychodramatische Vignette ist ein kurzes theatralisches Spiel („Arrangement“: 106, Buer), das innerhalb „des Verfahrens Psychodrama“(13, Kern) häufig zur Erwärmung vor dem eigentlichen längeren Spiel eingesetzt wird. Trotzdem besitzt sie viele Elemente eines großen Arrangements (vgl. 106, Buer), wie die Erwärmung der Gruppe, das theatralische Spiel als Spiel- oder Aktionsphase, sowie das Sharing als Integrationsphase (vgl. 53, Kern) Der Ablauf, Techniken und Chancen der Vignette werden anhand eines Fallbeispiels erläutert. Zum Schluss erfolgt das Fazit mit der persönlichen Einschätzung der Autorin. Die Methode ist die eine Literaturauswertung aus dem Semesterapparat und der Konkretisierung anhand eines Fallbeispiels, dass im Seminar stattfand.

 

Inhalte
1. Einleitung
2. Definition Vignette
3. Die Methode Vignette
3.1 Ablauf einer Vignette
3.2 Techniken
4. Fallbeispiel Vignette
5. Chancen der Vignette
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis

Sie können die Ausarbeitung von Dörte Keuneke downloaden.