Konfrontation mit den Folgen von Ausschwitz
CONFRONTING THE HOLOCAUST
KONFRONTATION MIT DEN FOLGEN VON AUSCHWITZ
Spuren des Holocaust in der Gegenwart
Hiermit möchten wir Juden und Nichtjuden anbieten, an unserer bereits bestehenden Gruppenarbeit zu diesem Thema teilzunehmen. Interessierte sollten sich bereits intensiv mit der Shoah auseinandergesetzt haben und über Erfahrung in psychotherapeutischer Arbeit verfügen.
Wir sind eine gemischte Gruppe von Juden und Nichtjuden, die gemeinsam mit den Psychodrama-Therapeuten Yaacov Naor aus Tel Aviv und Hilde Gött aus Berlin daran arbeiten, den emotionalen Bezug zwischen Völkermord und den Vertreibungen von damals und den heutigen gesellschaftlichen und persönlichen Lebensrealitäten aufzudecken.
Unsere Gruppe bietet Raum zwischen Begegnungen von Nachkommen der NS-Opfer und den Nachkommen der Täter und Mitläufer. Der Holocaust in unserer Geschichte als perfekt organisierte Vernichtung von Juden, Roma, Kommunisten, Behinderten, psychisch Kranken, Homosexuellen, Oppositionellen und vielen anderen hat in den Nachfolgegenerationen der Holocaust-Überlebenden und der Nazis verheerende emotionale Auswirkungen hinterlassen.
Wir arbeiten mit den Mitteln des Psychodramas, wobei einfühlsam die inneren Bilder inszeniert werden und damit einen neuen qualitativen Ausdruck finden, der den Dialog zwischen den beiden Seiten fördert, wobei die Versöhnung nicht das angestrebte Ziel ist. Das Psychodrama als aktions-orientierte Methode erlaubt vielmehr das Öffnen der inneren emotionalen Welt und die Begegnung mit deren Wahrheit, sowie die aktive Teilnahme an der Wahrheit anderer GruppenteilnehmerInnen.
Das Krakau-Auschwitz Psychodrama - Projekt ist für und über uns alle. Es handelt von dem Zusammenspiel der beiden Seiten ins uns: dem Ofer und dem Täter.
Wir werden die verschiedenen Arten der Internalisierung von Erfahrungen in den Rollen des Täters und des Opfers untersuchen. Diese Erfahrung kann zu einer Begegnung mit "dem Anderen" und "dem Fremden" führen. Wobei wir nicht das Ziel der Vergebung, oder der Versöhnung anstreben, sondern einen Dialog eröffnen über den einige Wunden heilen können. Frieden ist nicht das Fehlen von Konflikten. Unsere Arbeit als Professionelle ist dem Lernen gewidmet, wie man mit Konflikten leben kann. Der erste Schritt eines solchen Prozesses ist, den anderen akzeptieren zu lernen. Anstatt unsere nicht eingestandenen Schattenseiten auf anderen zu projizieren, glauben wir, dass es wichtiger und effektiver ist, in uns selbst dem Feind zu begegnen.
Es ist ein dynamischer, aktiver und offener Gruppenworkshop, der die Methoden des Psychodrama und Soziodrama nutzt, um den Spuren des Holocaust in der Gegenwart zu begegnen.
Dieses besondere Projekt ist offen sowohl für Psychodrama-Auszubildende und Multiplikatoren, die ihr Verständnis und Wissen vertiefen wollen, als auch an dem Thema "Spuren des Holocaust in der Gegenwart" sowie an der "Begegnung mit dem Anderen und dem Fremden" interessierte. Es wird keine Vorerfahrung in Psychodrama verlangt. Das Projekt ist ein Psychodrama-Ausbildungsprojekt für Multiplikatoren.
Wir wählten als Arbeitsstätten das Galizische Jüdische Museum in Krakau und das Dialogzentrum in Oswiecim (Auschwitz), weil sie eine starke symbolische Bedeutung für die Vergangenheit in der Gegenwart haben.
Das Krakau-Auschwitz Psychodrama Projekt ist eine europaweite Veranstaltung organisiert von PIfE und offen für Teilnehmer aus europäischen und außer-europäischen Ländern und Kulturen. Die Sprache im Seminar wird Englisch mit Übersetzungen in die notwendigen Sprachen sein.
Die Leiter der Sommerakademie sind lebende Beispiele des Erfolges dieses Dialogs. Sie waren beteiligt an der Schaffung eines Psychodramatischen Raumes für Begegnung zwischen Juden und Deutschen der Nachkriegsgeneration.
Das Krakau-Auschwitz Psychodrama Project findet auch dieses Jahr unmittelbar nach dem Jüdischen Kultur-Festival in Krakau statt. www.jewishfestival.pl
Struktur des Seminares
Montag, der 25. Juni, 2012
19:00-22:00 Einführungsveranstaltung
Dienstag, der 26. Juni, 2012
9:00-12:00 Rundgang in Kazimirz,
Krakow
14:00-19:00 Psychodrama Sitzung
im Galizischen Jüdischen
Museum Krakau
19.00 Freier Abend
Mittwoch, der 27. Juni, 2012
9:00 Zugfahrt nach Oswiecim
12:00-17:00 Besuch von Auschwitz I.
19:00-22:00 Psychodramasitzung
im Dialogzentrum Oswiecim
Donnerstag, der 28. Juni, 2012
9:00-17:00 Besuch in Birkenau.
19:00- 22:00 Psychodrama Sitzung
Freitag, der 29. Juni, 2012
9:00-17:00 Rituale in Birkenau
19:00-22:00 Psychodrama Sitzung
Samstag der 30. Juni, 2012
9:00 Zugrückfahrt nach Krakau
15:00- 21:00 Abschlusssitzung
Psychodrama - Galizisches
Jüdisches Museum
Leitung:
Yaacov Naor M.A C. A.G.S T.E.P
geboren 1948 als Sohn zweier Shoah-Überlebender in Deutschland in einem DP Lager, Dipl. Psych., Leiter des Psychodramazentrums "The Inner Theater" in Tel Aviv, Psychodramaausbilder. Mehr als 13 Jahre Erfahrung in der Arbeit zum o.g. Thema in der Bundesrepublik Deutschland. Gründer und Leiter von ISIS Israel -Psychodrama and Intermodal Expressive Arts Therapy Center in Tel-Aviv. Er ist zertifizierter Therapeut, Trainer und Supervisor in Psychodrama and EAT. In diesen Bereichen unterrichtet und bildet seit 30 Jahren aus sowohl in Europa als auch in USA, Canada, Australien und Israel.
Hilde Gött
geboren 1953 in Rumänien als Enkelin von SS-Mitgliedern deren Frauen nach Sibirien deportiert wurden. Sie ist Dipl. Soz. Päd., Psychodramaleiterin und Ausbilderin am Psychodrama-Institut für Europa in der BRD und Rumänien. Supervisorin (DGSv) und Vorsitzende des Psychodrama Instituts für Europa ( PIfE). Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin arbeitet sie mit den Schwerpunkten Gewalt, Trauma, häusliche Gewalt, suizidale Gefährdung und sexuelle Gewalt.
Beiträge
Die Beiträge enthalten:
50 Stunden psychodramatische Ausbildung,
3 Übernachtungen in Krakau,
3 Übernachtungen in Oswiecim,
Vollverpflegung (food),
Zugfahrten: Krakau- Oswiecim- Krakau
Bezahlung vor 30.04.2012 790.-
Bezahlung ab 1.05.2012 870. -
Information und Anmeldung
Senden sie den ausgefüllten Anmeldebogen an: FRED DORN
WOLFSANGERSTR. 11
34233 FULDATAL, GERMANY
fred_dorn [at] magicvillage [dot] demue-goe [at] compuserve [dot] com">
Das Krakau-Auschwitz Psychodrama - Projekt wird vom PIfE organisiert.
Das Psychodrama Institute für Europa PIfE ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der 1989 gegründet wurde, um Psychodrama und Soziometrie in Europa zu verbreiten und in den Feldern Psychotherapie, Pädagogik, Organisationsentwicklung, Beratung und Theater weiterzuentwickeln. Um dies umzusetzen wird Psychodrama und Soziometrie als Ausbildung in den verschiedenen Ländern angeboten, Projekte und alle zwei Jahre internationale Konferenzen organisiert. Zurzeit sind sieben Organisationen aus den unterschiedlichen Ländern institutionelle Mitglieder im PIfE:
www.pife-europe.eu Kontakt: pife [dot] europa [at] t-online [dot] de
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