Theorie und entwicklungspsychologische Begründung psychodramatischer Techniken von Michael Schacht
• In diesem Skript werden von Michael Schacht entwicklungspsychologische Grundlagen – sowie daraus abgeleitet kurze Überlegungen zur Indikation - einiger zentraler Psychodrama-Techniken erstellt. Im Vordergrund stehen die klassischen Techniken Doppeln, Spiegeln sowie Rollenwechsel/Rollentausch. Einige Anmerkungen zum Sharing sowie zum Szenenaufbau, zur Konkretisierung und zum inneren Monolog runden das Skript ab. Einleitend fasst Michael Schacht einige wesentliche entwicklungspsychologische Prozesse zusammen, die zum Verständnis der Techniken von Bedeutung sind. Dieser Überblick ist bewusst kurz gehalten und ersetzt die Lektüre der einschlägigen Literatur nicht.
• Die verschiedenen Techniken des Psychodramas sind in ihrer Wirkung und ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ausgesprochen komplex. In ein und derselben Bühnenszene könnte etwa ein Spiegel vollständig unterschiedliche psychische Prozesse ansprechen, je nachdem welche inhaltliche Ausrichtung das Gespräch über die beobachtete Szene zwischen ProtagonistIn und TherapeutIn nimmt. Speziell beim Doppeln und Spiegeln hat Michael Schacht versucht, diese Komplexität einigermaßen zu erfassen.
• Um dies zu ermöglichen, unterscheidet Michael Schacht jeweils ein für die Technik zentrales Grundprinzip von der Technik selbst. Zwischen Grundprinzip und Technik gibt es beträchtliche Schnittmengen. Innerhalb dieser Schnittmenge lässt sich die Technik tatsächlich im Sinne des Grundprinzips einsetzen. Allerdings gibt es auch immer Einsatzmöglichkeiten der Technik, die dem Prinzip nicht entsprechen. Für jedes der Prinzipien gibt es über die entsprechende Psychodrama-Technik hinaus eine Vielzahl von Interventionsmöglichkeiten. Z.B. steht das Konzept der Ich-Erkenntnis im Mittelpunkt des Grundprinzips des Spiegelns. Ich-Erkenntnis wird jedoch nicht nur durch die Technik des Spiegelns gefördert. Auch Feedback im Rahmen eines Gesprächs oder Rollenfeedback aus der Rolle des/der ProtagonistIn kann Ich-Erkenntnis vermitteln. Aufgaben zur Selbstbeobachtung (vielfach verwandt in der Verhaltenstherapie), zum Tagebuch führen o.ä. fördern ebenfalls Ich-Erkenntnis. Letztlich wäre es wünschenswert, auch diese zu berücksichtigen, um den spezifischen Nutzen der Psychodrama-Techniken im Vergleich zu anderen Interventionsmöglichkeiten einschätzen zu können.
Inhaltsverzeichnis
3 Einführung
4 Kurzdarstellung wesentlicher entwicklungspsychologischer Zusammenhänge
10 Das Doppeln
16 Das Spiegeln
22 Rollenwechsel und Rollentausch
25 Sharing
27 Entwicklungspsychologische Fragmente zu verschiedenen Techniken
29 Literatur
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