Rollenwechsel/Rollentausch
Unterrichtssequenzen, in denen Rollenwechsel und Rollentausch des Psychodramas für die inhaltliche Arbeit und zur Beziehungsklärung angewendet werden.
Diese Beispiele wurden von Lena Sickmann entwickelt und im Unterricht der Hauptschule angewandt.
Beachten Sie auch die weiteren Anwendungsszenarien.
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Psychodramatische Methoden
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unterrichtliche Einbettung
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Anmerkungen/Kommentar
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V. Rollenwechsel/Rollentausch
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- in Deutsch habe ich die Schüler bei der Behandlung von Kurzgeschichten, deren Pointe für sie schwer verständlich war, die Geschichte aus der Rolle der unterschiedlichen Personen erzählen oder sie auch nachspielen lassen.
- in Sozialkunde (Juni 2003) haben die Schüler beim Thema „Umwelt“ eine Umwelt-Landschaft in der Klasse aufgebaut. Sie konnten für sich eine beliebige Rolle auswählen, Lebewesen, Gegenstände, Gebäude, Gestirne usw. , sich und ihren Platz in der Landschaft beschreiben, und kurz erläutern, wie es ihnen geht und warum.
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- Die Gefühle, Motive der handelnden Personen wurden ihnen dadurch klarer. Sie hatten mehr Stoff zur Diskussion und Interpretation.
- Einige Schüler kamen sich dabei etwas komisch vor, aber alle hatten sich eine Rolle gewählt – über Bäume, Chemiefabrik, Großstadt bis hin zur Sonne.
Auch bei den eher Schüchternen bestand ich auf je einem Satz zur Beschreibung und zur Befindlichkeit. Bei anderen entwickelten sich rege Diskussionen (Chemiefabrik/Bachlauf).
Aus diesem Rollenwechsel heraus fiel es den Schülern leicht, anschließend für sich wichtige Themen zur Umweltproblematik herauszufiltern und in Kleingruppen zu bearbeiten.
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Rollenwechsel/Rollentausch
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- Körperteile und ihre Fähigkeiten: Der perfekte Mensch
Fast alle Schüler wählten die Rolle eines Körperteils. Ich bin perfekt, was kann ich alles? Welche Bedeutung haben diese Fähigkeiten im Arbeitsleben?
Dies geschah im Rahmen der Berufswahlvorbereitung: Welche Fähigkeiten bringe ich mit? Damit wurde eine Ganzkörperabbildung vorbereitet, in die die Schüler ihre Fähigkeiten den einzelnen Körperteilen zuordnen sollten
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Diese Arbeit diente vor allem dazu, dass die Schüler dies „Perfekte“ auf sich herunterbrechen und überhaupt Ideen entwickeln, welche Fähigkeiten in ihnen stecken könnten
(s. auch Arbeit, S.24f.).
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Rollenwechsel/Rollentausch
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- Beziehungsklärung zwischen je zwei Schülern, zwischen denen ich hohe „Abstoßung“ feststellte. Sie setzten sich gegenüber, es wurde sich darüber geeinigt, wer anfangen durfte zu erzählen, was sie an der anderen Person stört. Im Rollentausch musste sie sich dann anhören, was und wie sie es ausgesprochen hatte. Zuletzt konnte sie Wünsche an die andere Person richten.
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- Obwohl ich Angst davor hatte, lief es so, dass die Schüler wirklich an einer Verbesserung der Beziehung interessiert waren. Ich hatte ihnen vorher das Verfahren genau erklärt und sie gefragt, ob sie sich darauf einlassen wollten.
Sie merkten im Rollentausch, wo sie zu verallgemeinernd Vorwürfe gemacht hatten, revidierten z.T. Inhalt und Ton, die Wünsche konzentrierten sich auf ganz konkrete Verhaltensweisen (nicht mehr bei Gesprächen lauschen, sich nicht einmischen, fragen, wenn man etwas nimmt usw.)
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Lena Sickmann
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